60 Jahre Verantwortung für das Unternehmen

Eberhard Schlegel, Geschäftsführer des Dürmentinger Unternehmens GEORG SCHLEGEL, kann ein außergewöhnliches Jubiläum feiern: Seit April 1963 ist er offiziell im Unternehmen tätig. Damit kann er auf 60 Jahre in der Firma zurückblicken – davon über 50 Jahre als Geschäftsführer. Auch wenn sein Sohn und sein Neffe längst in die Geschäftsführung eingetreten sind, ist Eberhard Schlegel noch immer fast täglich für ein paar Stunden in seinem Büro anzutreffen.

Als Eberhard Schlegel im April 1963 offiziell in das Unternehmen seines Vaters und Firmengründers Georg Schlegel eingetreten ist, war das Unternehmen noch keine 20 Jahre alt und hatte 84 Mitarbeiter. Eberhard Schlegel hat die Firma als Geschäftsführer geprägt und in die Zukunft geführt. Das mittelständische Unternehmen ist als Hersteller von Befehlsgeräten zur Steuerung von Maschinen und Anlangen inzwischen weltweit tätig; von Dürmentingen gehen die Produkte in mehr als 80 Länder auf fünf Kontinenten. Die Mitarbeiterzahl ist über die Jahre stetig gewachsen, sodass inzwischen am Standort Dürmentingen über 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind.

Früh als Nachfolger aufgebaut

Dass Eberhard Schlegel mal die Nachfolge seines Vaters antreten würde, war früh klar. Schon als Jugendlicher habe er direkt nach der Schule den Ranzen in die Ecke geworfen und sei sogleich in die Firma gegangen, erzählt er. Zum Missfallen der Eltern übrigens. Eine andere Anekdote macht deutlich, dass auch der Vater seinen ältesten Sohn frühzeitig als Nachfolger aufgebaut hat: Schon in jungen Jahren wurde Eberhard Schlegel nämlich von seinem Vater häufig zu Kunden mitgenommen. Bei einem Besuch wollte der Kunde, dass der „Bub" draußen bleibt. Doch Georg Schlegel widersprach: „Der Bub kommt mit, der wird mein Nachfolger. Der muss lernen, wie es geht." Eberhard Schlegel war noch keine zehn Jahre alt.

Nach dem Studium der Elektrotechnik übernahm Eberhard Schlegel in der Firma die Neukonstruktion der Befehlsgeräte und der Reihenklemmen. Die Freude an der Technik begleitet ihn bis heute. Auch nach 60 Jahren kann er sich noch in technische Probleme und Details vertiefen und Lösungsvorschläge unterbreiten.

Weichensteller

Seit 1972 stellt der Eisenbahn-Liebhaber Eberhard Schlegel auch als Geschäftsführer die Weichen im Unternehmen. Seither hat er viele Neuerungen auf den Weg gebracht und wichtige Neuausrichtungen vorgenommen. So hat er maßgeblich die Internationalisierung der Firma vorangetrieben. Auf Messen weltweit haben er und seine Frau den SCHLEGEL-Stand selbst aufgebaut, dort Kunden und vor allem auch internationale Handelspartner gewonnen.

Bereits 1980 wurden Geschäftskontakte nach Japan aufgebaut, als dies vielen mittelständischen Unternehmen noch suspekt war. Und 1984 hat er Verbindungen nach Singapur forciert, die später in die Gründung einer SCHLEGEL-Tochtergesellschaft mündeten. Nach der Wende hat er zudem einen ostdeutschen Befehlsgerätehersteller in Leipzig übernommen, der damit Teil der SCHLEGEL-Familie wurde. Dabei lernte er unter anderem auch, dass Trabis viel besser sind als ihr Ruf. 1980 wurde zudem eine Tochtergesellschaft in Österreich gegründet.

Designschmiede

Auch dank seiner technischen Findigkeit und seines Gespürs für die Bedürfnisse des Marktes ist das SCHLEGEL-Produktportfolio an Schaltern, Tastern und Not-Halt-Geräten zur Steuerung von Maschinen und Anlagen über die Jahrzehnte deutlich angewachsen. Auf seine Initiative hin wurde 1985 der erste externe Designer bei der Neuentwicklung eines Befehlsgeräts hinzugezogen – der Beginn von SCHLEGEL als Designschmiede, die bereits mehr als 100 nationale und internationale Designauszeichnungen für Produkte erhalten hat.

Seit über 50 Jahren ist Eberhard Schlegel Mitglied der Geschäftsführung. Seit 2013 zusammen mit seinem Sohn Christoph und seinem Neffen Wolfgang Weber, die das operative Geschäft übernommen haben und unter deren Ägide 2022 neue Tochtergesellschaften in den USA und in China gegründet wurden. Doch noch immer ist der SCHLEGEL-„Seniorchef" fast täglich ein paar Stunden in seinem angestammten Büro zu finden – weiterhin bestens informiert über aktuelle Entwicklungen im Unternehmen.

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